Sonntag, Dezember 10, 2006

8. bis 25. August 2005



















































































































































































































Meine dritte Reise 2005 machte ich mit Andrea und Gabriela, die in Lustenau in ihrem Beruf als Kindergärtnerinnen schon sehr viel Türkeibezug haben. Andrea hatte mich schon einmal in Ortahisar besucht, als einer der allerersten Gäste in meiner neuen Heimat. Damals hatte ich noch kein Gästezimmer und Andrea nahm in der Gümüs-Pension Quartier. Seither hat sich das Haus betreffend einiges getan und diesmal konnte sie mit ihrer Freundin bei mir wohnen. Für Gabriela war es die erste Reise in das Land aus dem einige Vorfahren ihrer Schützlinge kommen.
Die Anreise war die gleiche wie mit meiner Mutter Ende Mai, außer dass wir diesmal zwischen den beiden Flughäfen in Istanbul mit einem Taxi gefahren sind. Wir nahmen auch wieder ein Taxi vom Flughafen in Kayseri nach Ortahisar, das kostet 40 - 50 Euro und durch 3 geteilt ist das nicht mehr teuer.
Jetzt waren die Temperaturen wirklich hochsommerlich und ich freute mich auch schon riesig auf Karsten und Andrea mit Daniel und Lisa, die ich bisher nur von Mails und Telefongesprächen kannte. Sie hatten kurz in meinem Haus gewohnt als sie auf Wohnungssuche waren. Sie haben aber sehr schnell in Nevsehir eine schöne Wohnung gefunden und blieben deshalb nur noch einige Tage.
Als Dank für ein paar kurze Wochen mein Haus benutzen zu dürfen haben sie mir einen Kühlschrank geschenkt!
Vielen herzlichen Dank – nochmals! Ein Kühlschrank war vielleicht die letzte echt notwendige Ergänzung für mein Haus, ich denke jetzt ist es entgültig komplett ausgestattet mit alles was man so braucht. Küche, Bad und WC, Duschen (mit Sonnenenergie!), Telefon, Staubsauger und Kühlschrank.
Ja, Fernseher gibt es noch keinen aber den möchte ich mir auch nicht schenken lassen!
Diese nette deutsche Familie ist gläubig und möchte für längere Zeit in Kappadokien bleiben. Mit ihnen hat Gott mir einer meiner größten Wünsche erfüllt - Christen mit denen ich auch in meiner Muttersprache reden und beten kann.
Dieses Jahr waren die Obstbäume und Gärten voll mit Früchten, ganz im Gegensatz zu letztem Jahr.
Natürlich ist der Ertrag nicht jedes Jahr gleich gut aber in Kappadokien kann durch die Höhenlage später Frost auch eine sonst gute Ernte völlig zunichte machen. Aber dieses Jahr waren die Gärten schon fast paradiesisch.
Auf dem Foto rechts oben siehst du meine Nachbarin mit ihrem Enkel Mehmet beim Brotbacken. Als ich zum ersten Mal vor 10 Jahren nach Ortahisar kam war die Mutter von Mehmet selbst noch ein Mädchen, vielleicht gerade 6 Jahre älter als Mehmet auf diesem Foto. Der Generationswechsel geht in der Türkei oft ein wenig schneller als bei uns!
Andrea, Gabriela und ich haben nicht allzu viel zusammen unternommen, da Interessen und Tagesrhythmus doch ein wenig verschieden waren. Aber ich war auch sehr froh, dass Andrea und Gabriela so selbständig waren und mir nie das Gefühl gaben, dass ich mit ihnen was unternehmen muß. Denn die Beziehung zwischen Mann und Frau ist in Kappadokien doch noch sehr viel komplizierter als bei uns!
Besonders in den heißen Sommermonaten finde ich die frühen Morgenstunden die schönste Zeit des Tages und die Vermutung dass es in der Hinsicht meinen Pferden ähnlich ergehen könnte war ein zusätzliches Argument früh aufzustehen.
Und mir fällt früh aus dem Bett zu kommen normalerweise in Kappadokien nicht schwer und mit Gott über den neuen Tag zu reden und in seinem Wort zu lesen ist ganz in der Früh auch am schönsten.
Andrea war nicht das erste Mal in der Türkei und in Ortahisar. Sie spricht auch schon ganz gut türkisch und so kamen sie wirklich sehr gut alleine zurecht.
Sie besuchten - ich denke sogar mehr als einmal - die wirklich schöne Töpferstadt Avanos (wo kaum jemand hingehen kann ohne irgendwas mitzubringen), natürlich auch Ürgüp, Göreme mit dem Openair-Museum und eine unterirdische Stadt.
Obwohl ich Kappadokien schon seit 10 Jahren regelmäßig besuche (und mehr als 1x im Jahr!) habe ich einige Dinge die fast auf jedem noch so kurzen Besuchsprogramm für Kappadokien stehen und eigentlich wirklich ein „Muss“ sind zu meiner Schande noch nie gesehen.
Dazu gehört das Openair-Museum und eine unterirdische Stadt. Einem touristischen „Mangel“ habe ich diesmal aber abgeholfen – mit einer Heißluftballonfahrt.
Also wir haben es auch geschafft einige Dinge miteinander zu machen und dazu gehören die Ballonfahrt und ein kleiner Ausritt mit Niko.
Auf dem Foto links ist Daniel mit seinem Freund Garip. Daniel kam ab und zu mal zu mir und Garip und dann machten wir natürlich immer kleine Ausflüge mit unseren vierbeinigen Freunden.
Eine Ballonfahrt wollte ich ja auch irgendwann einmal machen, denn ich kann mir kaum eine Landschaft vorstellen die dafür geeigneter wäre als Kappadokien. Aber ohne die Damen und Karsten und Daniel hätte ich wohl noch ein paar Jahre damit gewartet...
Jedenfalls, das kann ich jetzt im Nachhinein sagen: Ich habe es nicht bereut und in einem Heißluftballon gleich nach Tagesanbruch über der kappadokischen Märchenlandschaft zu schweben ist wirklich ein besonderes Erlebnis!
Ob du schon mal in einen Ballon steigen wolltest oder nicht, Kappadokien ist eine gute Gelegenheit und bietet die denkbar beste Kulisse dazu. Ich hätte auch nie gedacht, dass man einen Ballon so präzise Steuern kann, dass selbst Äpfelpflücken für Gabriela möglich war!
Ballonfahrten werden von mehreren Gesellschaften angeboten, wir haben „Kaya Ballooning“ genommen weil Karsten da einen Gutschein hatte.
Es gibt aber mehrere Anbieter und die Preise sind in etwa gleich. Die Homepage von Kaya Balloning ist hier.
Die Webseite einer noch bekannteren Gesellschaft hier.
Neben dem Preis dürften auch die Leistungen überall ziemlich ähnlich sein. Die Abholung von zu Hause (oder Hotel und Pension), etwas zu essen und trinken während der Ballon startklar gemacht wird, eine etwa einstündige Ballonfahrt und danach ein Glas Sekt und eine Urkunde.
Ich war auch viel in den Gärten unterwegs die jetzt mit reifem Obst voll waren. Besonders für Aprikosen und verschiedene Pflaumenarten war nun auch die Erntezeit. Sehr überrascht war ich, dass es immer noch köstliche Sauerkirschen auf ein oder zwei Bäumen hatte – ich hatte gedacht dass ich dafür jetzt wohl zu spät wäre.
Andrea und Gabriela machten auch ein paar Gläser ganz tolle Marmelade von Früchten aus dem Garten. Ich denke dass man mit kleinen, schick aufgemachten und beschriften Marmeladegläschen dieser geschmackvollen einheimischen Früchte sogar ein wenig Geld verdienen könnte – an Touristen als im wahrsten Sinne geschmackvolles Souvenir verkauft. Weiß nicht warum das noch keiner versucht.
Das Weidegrundstück betreffend gab es leider eine Enttäuschung – es war in der Zwischenzeit verkauft worden. Der neue Besitzer hörte zwar bald von meinem Interesse (oder hat er es vielleicht schon vor dem Kauf gewusst?) und war bereit es mir mit einem saftigen Aufpreis auch gleich wieder zu verkaufen. Als Grund dafür gab er Geldnöte an in die er plötzlich geraten sei.
Eine für mich schon unmoralisch starke Verteuerung in so kurzer Zeit war ich nicht bereit in Kauf zu nehmen und so wurde aus dem Handel leider nichts. Aber ich bekam jetzt einige Angebote solcher als Weideland geeigneter Grundstücke – in einem Dorf spricht sich wirklich alles sehr schnell herum. Manchmal ist das ja auch geradezu praktisch und richtig vorteilhaft!
Ein sehr kleines in sich abgeschlossenes Tal das mir Mehmet (von dem ich auch mein Pferd letzten Herbst gekauft hatte) schon im Juni gezeigt hatte gefiel mir sehr gut. Dieses kleine Stück Land war mir schon früher bei meinen Wanderungen aufgefallen als ein recht romantischer Ort.
Dass mir das jetzt als Ganzes tatsächlich zum Kauf angeboten wurde war eine kleine Überraschung. Denn es bestand aus mehreren kleineren aufgegebenen Gärten und wenn einer der Besitzer sein kleines Stück nicht verkauft hätte wäre es für meine Zwecke wenig brauchbar gewesen.
Ein Nachteil hat dieses hübsche kleine Tal aber auch. Es ist etwa 45 Minuten entfernt, zu weit um als tägliche Weide genutzt zu werden und es gibt kein Wasser. Trotzdem habe ich mich entschlossen die Gelegenheit zu nutzen und gleich noch 2 andere Gärten dazu zu kaufen, ebenfalls nicht gerade nah und beide ebenfalls ohne Wasser. Leider sind Gärten mit Wasserversorgung in Kappadokien nicht die Regel. Einer davon recht klein und ein wenig näher, der andere größer und ebenfalls in einem sehr schönen Tal, das wenn es noch eine Quelle hätte wohl ein Traum von einer Weide für meine Pferde wäre. Allerdings auch nur gelegentlich, leider ist es das am weitesten entfernte Grundstück (mehr als eine volle Stunde – ein Weg!).
Da alle diese landschaftlich sehr schön gelegenen Gärten abgelegen und nur sehr schwer mit etwas anderem als Esel und Pferd zu erreichen sind haben sie heute keinen großen Marktwert (weil für intensivere und lohnende landwirtschaftliche Nutzung ungeeignet) und sind sehr günstig zu haben. Ich als ruhesuchender Europäer und Bewunderer dieser einzigartigen Landschaft empfinde die schlechte Erreichbarkeit der Gärten nicht nur als Nachteil.
Im Gegenteil, in mancher Hinsicht finde ich sie gerade deshalb so reizvoll. So genieße ich es in diesen Gärten dem Vogelgezwitscher zu lauschen (na ja, wenn ich das Obst verkaufen müsste und auf den Ertrag angewiesen wäre würde ich das vielleicht nicht ganz so einseitig sehen...) und nie von Motorengeräusch aufgeschreckt zu werden.
Sogar der sehr laute und durchdringende Gebetsruf von der Moschee der umliegenden Dörfer ist dort nicht oder nur manchmal ganz schwach hörbar.
Übrigens, ich konnte diese Grundstücke nicht wirklich selbst kaufen da die türkische Regierung das vorübergehend nicht erlaubt (bis die Sache von Grunderwerb durch Ausländer durch ein neues Gesetz geregelt wird).
Da war ich froh dass ich in Aydin einen türkischen Freund hatte dem ich wirklich vertrauen kann und der die Gärten für mich kaufte. So bin ich zumindest bisher nicht der eigentliche Besitzer. Es könnte auch sein, dass ich das nie werde weil der neue Gesetzesentwurf den Grunderwerb für Ausländer ziemlich stark einschränken bzw. mit 10 000 Quadratmetern begrenzen will.
Obwohl mir das natürlich nicht besonders gefällt habe ich Verständnis dafür. Und ich muss zugeben, dass diese für unsere Verhältnisse sehr preisgünstig angebotenen und oft traumhaft gelegenen Grundstücke für mich einen fast zu großen Reiz haben.
Auf einem eigenen Stückchen Land kann man doch manches machen das sonst nicht oder nicht ohne weiteres möglich ist. Ich meine sich jederzeit darauf aufhalten (sogar über Nacht!), Picknick und Feuer machen, nach Herzenslust von den Früchten essen und zur Abwechslung auch arbeiten ...
Auch Freunde darf man nach belieben mitnehmen, inkl. der Vierbeiner! Garip und Toprak waren auch der Beweggrund und das größte Argument für den Kauf – denn die beiden fressen wie es scheint fast ununterbrochen, ich denke auf der Weide wohl 16 Stunden oder mehr am Tag! Aber das scheint normal zu sein für Pferde – das hatte ich inzwischen auch in schlauen Pferdebüchern gelesen.
Niko traf ich diesmal auch öfters, da er fast jeden Tag seine Pferde in eines meiner Lieblingstäler (in dem man von Ortahisar bis Ibrahimpasa gehen kann) zum Weiden brachte.
Dort konnte er auch für seine mittlerweile 6 Stuten ohne Schwierigkeiten jeden Tag genug Weideland finden.
Bis vor einigen Generationen waren diese Täler wohl intensiv landwirtschaftlich genutzt und bewirtschaftet. Jetzt sind viele der abgelegenen und schwer erreichbaren Gärten ungenutzt und verwildert, praktisch "Niemandsland". Manchmal ist der Besitzer tatsächlich nur mehr sehr schwer auszumachen oder sogar unbekannt bzw. nicht mehr im Dorf.
Trotzdem war auch Niko auf der Suche nach einem geeigneten Stück Land. Denn es ist natürlich keine Dauerlösung Pferde auf solchem „Niemandsland“ (mehr oder weniger) zu halten. Gegen Ende meines Urlaubs fand er tatsächlich einen für seine Zwecke geeigneten etwas abseits gelegenen Bauernhof, den er vorerst für 5 Jahre mieten konnte.
Niko machte mir auch ein sehr verlockendes Angebot. Er würde Toprak und Garip zu sich nehmen in der Zeit wo ich in Österreich bin inkl. gratis Training für Toprak wenn er ihn bei Bedarf für Trekkingtouren nehmen kann. Bei diesem Deal hätte ich nur für das Futter zu bezahlen.
Dass Niko von Pferdeausbildung wirklich was versteht konnte ich an 3 Tagen bei kurzen, etwa 15 - 20 Minuten dauernden und sehr beeindruckenden Trainingseinheiten selbst sehen. Davon vielleicht ein wenig später mehr.
Der Haken bei diesem Angebot ist dass Toprak kastriert werden müsste. Dass dieser Eingriff bei einem 5 - 6 jährigen Hengst allerdings nicht mehr so problemlos ist wie bei einem Hengstfohlen hatte ich in der Zwischenzeit gelesen.
Das einzige Ergebnis das man sicher in der Tasche hat ist dass ein Wallach keinen Nachwuchs zeugt. Aber die gewünschten Nebenwirkungen wie ein ruhigeres, umgänglicheres Temperament und das Ablegen typischer "Hengstmanieren" sind bei der Kastrierung in diesem Alter nicht mehr garantiert.
Vor allem hatte ich gelesen, dass ältere Hengste mit ihrer "Entmannung" nicht in jedem Fall gleich gut fertig werden und sich manchmal auch zum Negativen verändern. So habe ich mich bisher nicht entschließen können dieses Angebot anzunehmen und möchte mich noch gründlicher informieren. Aber davon, dass mein Hengst eine professionellere Betreuung haben sollte bin ich immer mehr überzeugt.
Zübeyde (meine bisherige Pferdebetreuerin) kann auch bei bestem Willen eine gewisse Angst vor Toprak nicht ablegen und leider merkt das der Hengst. Einen Chef der sich fürchtet akzeptiert aber kein Pferd und das ergibt Probleme die kaum zu lösen sind – irgendwie ein Teufelskreis.
Beispiele wie es aussieht wenn ein Pferd seinen Partner Mensch nicht als Führer akzeptiert siehst du auf den Fotos, aufgenommen bei unserem Ausflug mit Niko. Die Stute ordnet sich hier Gabriela ganz offensichtlich nicht unter und ist der Boss der das Sagen hat.
Genau so sah es auch längere Zeit bei mir aus wenn ich mit Toprak unterwegs war (und im Prinzip auch mit Garip). Meine Lieblinge bestimmten wann und wo es Zeit zum Fressen war und ob wir es gerade eilig hatten oder nicht!
Gabriela liebt Tiere sehr (ich auch) und konnte nicht „streng“ mit dem Pferd sein – genau wie ich. So übernimmt wohl oder übel das Pferd die „Leiterschaft“.
Leider ist so eine Partnerschaft Mensch – Pferd aber auf die Dauer anstrengend und nicht befriedigend, wahrscheinlich sogar für das Pferd das (notgedrungen) den Führer machen muss.
Aber wie man dem Tier deutlich macht dass man selbst die Führungsrolle in Anspruch nimmt muss man wissen bzw. lernen. Allerdings haben Pferde ein feines Gespür und merken ob wir sicher sind oder Angst haben. Einen ängstlichen und unsicheren Führer akzeptieren sie nicht. Das ist auch verständlich, uns ginge es da ja nicht anders.
Nun wenn man Pferde mag und keine Angst vor ihnen hat muss man einfach noch wissen was Pferde von einem Anführer erwarten bzw. wie man sich als Chef verhalten muss. Gut dass es dazu Bücher und Menschen gibt die einem das sagen können. So hat mich auch Niko auf einiges aufmerksam gemacht und ich war wirklich überrascht wie schnell Toprak auf die Änderungen reagierte!
Auch Gabriela würde sehr schnell lernen wie man es „richtig“ macht – weil sie Tiere liebt und keine Angst vor ihnen hat.
Bei Zübeyde ist es leider nicht so einfach weil sie echte Angst hat die sie nicht so ohne weiteres abstellen kann.
Bei Niko wären Garip und Toprak wirklich super aufgehoben - wenn nicht noch das Fragezeichen mit der Kastrierung wäre.
Notfalls könnte ich meine beiden Lieblinge auch so (Toprak als Hengst) bei Niko in "Pension" geben aber das bedeutet für ihn Mehraufwand, zusätzliche Arbeit und keinen Nutzen für sein Pferdetrekking. Für mich natürlich "Pensionsgeld" über dessen Höhe wir noch nicht gesprochen haben. Mal sehen für was ich mich im Herbst entscheiden kann aber ich denke dass eine Lösung gefunden werden sollte.
Noch einmal zurück zu dem Pferdetraining von Niko. Obwohl mir schon aufgefallen war wie feinfühlig Pferde sind und genau spüren ob wir etwa Angst vor ihnen haben oder nicht war ich doch sehr überrascht wie Niko sich mit Toprak "verständigen" konnte.
Wer so ein Training gesehen hat tut sich schwer zu leugnen, dass es eine "Pferdesprache" gibt derer sich auch der Mensch ein Stück weit bedienen kann - wenn er sie kennt.
"Pferdesprache" ist Körpersprache und so brauchen wir nicht wiehern zu lernen um zu "kommunizieren". Die "Sprache" mit der sich Pferde untereinander verständigen ist wohl sehr beschränkt - deshalb dieser Ausdruck unter Anführungszeichen.
Da Pferde um etwas zu signalisieren zudem ihre beweglichen Ohren und den Schweif einsetzen ist die aktive Anwendung für den Menschen auch nicht leicht, oder bist du anderer Meinung? Trotzdem, sich mit der "Sprache" der Pferde auseinander zusetzen lohnt sich und hilft im Umgang mit Pferden sehr.
In einem fremden Land wie der Türkei machen oft auch schon ein paar Brocken Türkisch den Unterschied...
Ein gutes Buch zum Thema finde ich "HORSEWATCHING Die Körpersprache des Pferdes" von Desmond Morris. Dieses Buch befasst sich nicht nur mit der Körpersprache der Pferde, man erfährt auch sonst noch eine Menge wissenswertes über Pferde und mit eindrücklichen Fotos illustriert. Das einzige was ich an diesem Buch nicht so toll finde ist seine darwinistische Interpretation der Dinge.
Eine wirklich super Website zum Thema „Natural Horsemanship“ ist naturalhorsesupply (leider in Englisch). Das sogenannte „natürliche Horsemanship“ gefällt mir besser als die „traditionellen“ Methoden des Umgangs mit Pferden, weil es die natürlichen Eigenschaften und Verhaltensformen der Pferde bei der Ausbildung mehr berücksichtigt. So sind Pferde z. B. gesellig und nicht gerne alleine, neugierig, haben ein ausgeprägtes Rangordnungsverhalten und sind Fluchttiere.
Es macht klar einen Unterschied wenn man die Psyche des Pferdes im Umgang und bei der Ausbildung berücksichtigt. Das Training ist so effektiver und das Pferd fühlt sich bestimmt wohler. Und das ist ja auch der Wunsch von fast jedem Pferdebesitzer, dass er ein Tier hat das ihm gehorcht und auch zufrieden ist, kurz gesagt sich bei seinem Menschen wohl fühlt.
Was einem Tierliebhaber wie mir nicht unbedingt leicht fällt zu akzeptieren ist, dass ein Pferd uns nicht umso mehr „liebt“ wenn wir ihm das Leben mit uns so angenehm wie möglich machen oder ihm möglichst oft „Leckerli“ geben.
Seine Zuneigung beruht mehr auf Respekt und es zeigt Achtung dem gegenüber, der ihm klare Grenzen gibt. Eine „antiautoritäre“ Erziehung verlangen (und ertragen) Pferde von uns wohl nicht!
Wie in der Herde in der Wildnis fühlt es sich nur dann sicher, wohl und geborgen, wenn es ein Leittier (einen Menschen) hat den es respektiert und dem es vertraut für sich die rechten Entscheidungen zu treffen. In der Freiheit hängt ja auch sein Leben davon ab!
Ja, bei den Leuten die mit meinem neuen Interesse Pferde nichts anfangen können sollte ich mich wohl entschuldigen und sie tun mir langsam schon leid beim Lesen meiner Homepage. Aber es sind hier unter „News“ eben recht persönliche Dinge und momentan beschäftigt mich das Pferde. Vielleicht kommen – aber später! - auch noch andere Dinge dazu – sehr gut denkbar wäre Obst- und Gartenbau ...
Andrea und Gabriela reisten einige Tage früher nach Istanbul weil sie sich die Metropole auf 2 Kontinenten noch anschauen wollten. Dazu nahmen sie einen frühen Flug von Kayseri, bei den Kosten für Taxi und Inlandflug in der Türkei eine echte Alternative zu einer über 11 - 12 Stunden dauernden Busfahrt. Ihnen gefiel auch Istanbul sehr gut von dem ich immer noch nur sehr wenig kenne.
Ich konnte in diesen letzten Tagen noch den Kauf von den 3 weiter oben schon angesprochenen Grundstücken fix machen, d. h. den Preis aushandeln und das Geld Aydin übergeben der dann die Gärten auf seinen Namen kaufte. Sehr glücklich war ich auch für die deutsche christliche Familie die jetzt in Nevsehir wohnt und die mich am Sonntag immer zu einem Gottesdienst mitnahmen. Hier sieht man sie gerade vollzählig in ihrer neuen Wohnung, daneben Daniel beim Friseur.
Obwohl ich ein Maultier und ein Pferd habe fehlt es mir immer noch an einem motorisierten Fortbewegungsmittel. Das war bisher auch noch nicht wirklich nötig aber schon ein Thema wenn ich mal ständig in Ortahisar leben sollte.
Der Junge im Fußballdress ist Emra, ein wirklich lieber Nachbarjunge. Er ist wie Daniel ein Fan von Garip und war wohl auch deshalb manchmal mit mir unterwegs.
Hier sieht man ihn bei der Mineralquelle unweit der Balkankirchen.
Emra ist eines von vielen netten Kindern und Jugendlichen in der Türkei die mich irgendwie beeindrucken. Fröhlich, natürlich, freundlich und man sieht auf den ersten Blick dass sie sich die Zeit nicht mit Computerspielen vertreiben. Emra ist auch ein Junge der Tiere wirklich mag. Man sollte also nie zu stark verallgemeinern...
Der Mann unter dem Baum mit der Baseballkappe ist Tim, ein amerikanischer Christ der in Avanos lebt. Hier haben wir zusammen einen Ausflug in eines der wunderschönen Täler bei Göreme gemacht – und Wandern macht müde!
Am Mittwoch, den 24. August war es dann auch leider für mich so weit Ortahisar zu verlassen aber der Abschied war nicht ganz so schlimm, den in 4 Wochen wollte ich ja schon wieder zurück sein. Ich fuhr um 14 Uhr über Ankara nach Istanbul. Pünktlich zum Abflug traf ich mich mit Andrea und Gabriela am Flughafen und meine 3. Türkeireise 2005 war schon wieder fast zu Ende.

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