Montag, Januar 01, 2007

Totale Sonnenfinsternis in Kappadokien!























































































































































































































































































































































































































































































Wahrscheinlich hätte ich noch 2 - 3 Wochen gewartet wenn nicht ein außergewöhnliches Ereignis der Grund gewesen wäre schon am 29. März in der Türkei zu sein - eine totale Sonnenfinsternis!
Warum ich die Zeit ab Mitte April bevorzuge? Es sind die bis dahin oft noch recht kalten Nächte obwohl die Temperaturen tagsüber schon sehr frühlingshaft sind und - leider - auch die Obstbäume deshalb manchmal zu früh blühen.
So landete ich also schon am 29. März sehr früh mit Germanwings in Ankara und versuchte gleich weiter Richtung Kappadokien zu kommen, zu dieser Tages- bzw. Nachtzeit nicht ganz einfach. Aber ich erlebte wieder einmal etwas von den Dingen die das Leben in der Türkei oft so schön machen. Obwohl zu dieser Zeit noch kein Bus vom Busterminal abfuhr organisierte ein freundlicher Angestellter einer Busgesellschaft für mich eine schnelle Weiterfahrt. Dazu nahm er Kontakt mit einem Bus auf der in die Richtung unterwegs war aber den Busbahnhof zu dieser Zeit nicht anfährt. So ging er mit zur Straße wo der Bus vorbeikam und wartete mit mir wohl 15 - 20 Minuten am Straßenrand bis ich im richtigen Bus nach Aksaray war! Kannst du dir etwas ähnliches in Deutschland oder Österreich vorstellen? Ich nicht!
Einge Stunden später war ich dann also am Eingang von Aksaray an der Straßenkreuzung wo die Straße nach Osten mich nach einer weiteren Stunde Busfahrt nach Kappadokien bringen würde. Nur ging es nicht wie erhofft bald weiter - dafür lernte ich aber an der Straße stehend 3 junge Leute aus Israel kennen die das gleiche Ziel hatten. Sie waren - wie noch viele andere - zur Sonnenfinsternis in die Türkei gereist und hatten sich für dieses außergewöhnliche Ereignis einen ebensolchen Rahmen ausgesucht - Kappadokien. Da der Bus auf sich warten ließ und uns ein Taxifahrer ein vernünftiges Angebot machte uns nach Kappadokien zu bringen willigten wir ein. Bei 3 oder 4 Leuten ist auch eine längere Taxifahrt eine überlegenswerte Alternative, da man sich bei größeren Entfernungen oft auf einen vorher ausgehandelten, ermäßigten Preis einigen kann. So kamen wir schließlich mit einem Taxi nach Ortahisar - etwas teurer als mit dem Bus aber auch viel schneller. Ich fand die jungen Israelis total sympatisch und bot ihnen an in meinem Haus zu bleiben. Das habe ich nicht bereut und wir hatten eine wirklich schöne Zeit miteinander - sie hatten noch ein paar Tage Zeit bis zu ihrem Rückflug nach Israel.
Da machte ich wieder eine neue Entdeckung in meinem "Traumland". Zumindest einige meiner einheimischen Freunde begegneten meinem Besuch aus Israel mit spürbarer Zurückhaltung. Gibt es auch in der Türkei Antisemitismus?
Die Sonnenfinsternis war ein echtes Erlebnis und ich hätte wirklich ein phantastisches Naturschauspiel versäumt wenn ich meine Reise nicht vorverlegt hätte. Besonders die erste Phase war für mich sehr beeindruckend als das helle Tageslicht abnahm und es wirklich spürbar kühler wurde! Auch Rinder und Hunde im Dorf schienen ein außergewöhnliches Ereignis kommen zu sehen! Und kurze Zeit konnte man - wenn man genau hinschaute - sogar einzelne Sterne sehen und das um die Mittagszeit! Ich war sehr berührt und wohl etwas aufgeregt. Am liebsten würde ich das jetzt unerwähnt lassen -es ist schon sehr peinlich. Als ich Stativ und Digitalkamera in Stellung gebracht hatte und das erste Foto machen wollte blieb der Bildschirm leer und schwarz! Dass gerade jetzt meine Kamera streiken sollte war kaum zu fassen und ich wohl zu aufgeregt um klar denken zu können. So musste ich schließlich mit einer kleinen Ixus Fotos machen - die ich "für alle Fälle" dabei hatte. Als Aufregung und Sonnenfinsternis vorbei waren nahm ich nochmal enttäuscht meine "kaputte" Kamera zur Hand und sah sofort was ihr fehlte. Die Bildschirmanzeige war ausgeschaltet!! Da wusste ich nicht ob ich mich freuen oder ärgern oder sonstwas (vielleicht schämen) sollte!
Am nächsten Tag holte ich meine vierbeinigen Freunde aus Avanos ab die dort überwintert hatten. Ich denke besonders mein Hengst hat die schöne Pferdepension nicht so toll gefunden und zeigte zuerst ungewohntes Verhalten das sich aber schnell wieder legte. Er war auch etwas abgemagert und das fand nicht nur ich. Sonst machten die beiden aber einen gesunden und gepflegten Eindruck und ich war immer noch froh dass ich diesen Platz für sie gefunden hatte.
Als meine neuen Freunde aus Israel wieder weg waren machte ich fast jeden Tag Ausflüge mit Toprak und Garip (Toprak ist mein Pferd und Garip meine schon betagte Maultierdame). Dabei reite ich Toprak und Garip läuft brav hinterher - meist mit einem "Hebe" und meinem Gepäck. Das sind gemütliche Ausritte oft zu entfernter gelegenen Gärten und wie es scheint für mich und die Tiere ein Vergnügen. In den Gärten gibt es fast immer auch etwas zu tun - besonders im Frühjahr. Auf dem Foto sieht man meinen Arbeiter und Freund Osman bei der Gartenarbeit. Und für dieses Jahr hatte ich mir vorgenommen 2 oder 3 Weidezäune aufzustellen und der erste Garten wurde noch im April eingezäunt. Dabei haben mir Mehmet und Mustafa geholfen. "Geholfen" ist sicher untertrieben - echt gearbeitet haben sie, das sieht man auf 2 Fotos.
Sehr schön noch kurz vor meiner Rückreise war das Treffen zu Ostern mit Christen in einer alten Felsenkirche in Avanos. Auch einige türkische Geschwister aus Kayseri waren dabei! Als ich dann am 18. April abends im Bus nach Ankara saß freute ich mich dass ich bald - wenn auch nur sehr kurz - wiederkommen würde.

1 Kommentar:

Claire hat gesagt…

Hi Hubert -Happy New year.
have just started to update my blog again. Thanks for linking to me!

Claire